Polizeigeschichte

Die Polizei übernahm in dem diktatorischen NS-Staat eine aktive Rolle, obwohl sie durch einen Eid der Weimarer Verfassung verpflichtet war.

Neben der Nichtaufarbeitung und teilweisen Rechtfertigung deutscher Geschichte stellen wir fest, dass auch in der heutigen Polizei die Beteiligung an den Massenmorden und dem Unterdrückungsregime geleugnet wird. Sie ist unfähig zu reflektieren, ihren Teil der Schuld anzuerkennen und in Verantwortung für die Zukunft zu handeln.

Erschreckend ist jedoch, dass die Polizei der Bundesrepublik unter anderen von Polizisten mitbegründet wurde, die als Kriegsverbrecher schwere Schuld auf sich geladen hatten. Mit ihnen fanden sich Polizisten in verantwortlichen Positionen wieder, die sich bereits durch hohe Führungssaufgaben im NS-Staat profiliert hatten. Trotz der Vorgaben der westalliierten Reformpolitik fand eine Reorganisation und ein Ausbau der Polizei unter deutscher Verantwortung statt, mit der eine Rückkehr zum obrigkeitsstaatlichen Polizeialltag mit einer zentralisierten und militarisierten Organisationsstruktur vollzogen wurde. Darüber hinaus fiel die Begrenzung polizeilicher Zuständigkeiten und Befugnisse, kasernierte Sonderpolizeien wurden wieder gegründet und die Polizei nicht nur waffentechnisch wieder aufgerüstet.

Diese Vergangenheit und Entwicklungen begleiteten nicht nur die Neugründung der Polizei nach 1945, sie wirken bis heute nach.